Yuma Flat im Test: Sehr gutes Balkonkraftwerk für Einsteiger (2024)

In einer Stunde aufbauen, einstecken und direkt kostenlos Strom erzeugen – das ist mit dem Balkonkraftwerk von Yuma möglich. Wir haben das Komplettpaket getestet.

Update: Zum Zeitpunkt unseres Testberichts am 18.07.2023 wurde das Set Yuma Flat mit einem Panel für 379 Euro angeboten. Das zum Testzeitpunkt enthaltene Panel und der Wechselrichter hatten beide eine Leistung von 400 Watt. Mittlerweile bestehen alle Flat-Sets aus einem bifazialen Solarmodul, das laut Yuma eine Leistung 420 - 545 Wp erzeugt sowie einem Mikro-Wechselrichter mit 450 Watt. Der Preis liegt aktuell mit einem Panel liegt bei 339 Euro. Wer mehr Leistung benötigt, startet mit zwei bifazialen Modulen mit bis zu 1090-Watt-Leistung ab 489 Euro.

Damit ist es deutlich günstiger als das von uns getestete Anker Solix (Testbericht). Hier geht es ab 799 Euro los; inklusive zwei 445-Watt-Panels und einem von 600 Watt auf 800 Watt erweiterbaren Wechselrichter, aber ohne Aufhängung. Eine Übersicht der besten Balkonkraftwerke zeigen wir in unserer Top 10: Die besten Balkonkraftwerke – von extrem leicht bis besonders stark.

Lieferumfang

Wer sich für ein Set bei Yuma entscheidet, kann zwischen sechs Varianten wählen. Die Varianten teilen sich in die Art der Anbringung auf: Balkon, Flachdach, Schrägdach, Fassade, Garten oder ohne Halterung.

Daneben entscheidet man sich für Komplettpakete mit einem oder zwei Solarpaneelen. Unterschiede bei der Panelbauart gibt es wie bei Anker Solix (Testbericht) nicht.

Unser Testgerät nennt sich Yuma Flat. Es ist für Flachdächer gedacht. Das ist perfekt für uns, denn in unserer Testumgebung soll es auf einen Geräteschuppen im Garten.

Unser Lieferumfang enthält:

  • 2 Solarmodule mit 400-Watt-Peak (Marke Tenka)
  • 1 Mikro-Wechselrichter mit 600 Watt (Marke Hoymiles)
  • Halterungen für die Panele (Marke Valkbox)
  • Kabelbinder, DC-Verlängerungskabel

Ein Anschlusskabel fehlt. Hier zahlt man ab 25 Euro extra – abhängig von der Kabellänge. Und auch das Strommessgerät fehlt. Hier zahlt man ab 19 Euro, um per App die erzeugten Wh sehen zu können.

Alles in allem lag man zum Testzeitpunkt also bei 798 Euro für das vollständige Komplett-Set mit zwei Paneelen. Mittlerweile wir das überarbeitete Set für 489 Euro angeboten

Wer nur ein Panel installiert – wie wir in unserem Fall – zahlt insgesamt 339 Euro. In beiden Fällen ist man günstiger unterwegs als bei Anker Solix (Testbericht). Und auch Priwatt ist im direkten Vergleich mit seinen Sets ein paar Euro teurer.

Yuma Flat im Test: Sehr gutes Balkonkraftwerk für Einsteiger (1)

Alle Komponenten des Yuma Balkonkraftwerks stammen von Drittanbietern, sind aber auf einander abgestimmt –inklusive Halterung. Bild: TechStage.de

Montage

Yuma liefert alle Komponenten von Drittanbietern. Damit hier der Aufbau dennoch funktioniert, gibt es eine gut aufbereitete, umfangreiche und bebilderte Anleitung. Zudem hat der Anbieter einen sehr freundlichen Kundenservice, der tatsächlich kompetent am Telefon beim Aufbau berät – übrigens auch bei weiteren Themen wie Inbetriebnahme, Anmeldung etc.

Den gesamten Aufbau haben wir in einem Video zusammengefasst. Sehr spannend: Er gelingt auch nur mit einer Person.

Zunächst bauen wir die Halterung von Valkbox auf. Sie schrauben wir innerhalb von knapp zehn Minuten zusammen. Die Halterung ist für das Aufstellen auf Flachdächern oder im Garten gedacht. Sie muss also nicht im Untergrund verankert werden. Der Neigungswinkel ist fix bei 20 Grad. Wer Bedenken bei Wind und Wetter hat, kann die Halterung mit handelsüblichen Bodenplatten stabilisieren – das kennt man etwa von einem Sonnenschirm. Aber auch ohne Bodenplatten hält das Konstrukt starken Wettern stand. Unsere Feuerprobe gab es bei einem großen Unwetter im April 2023. Die Anlage blieb unversehrt an Ort und Stelle.

Für die Aufhängung legt Yuma unter anderem vier Solarpanel-Tragearme bei. Damit halten unsere Tenka-Paneele fest an der Halterung. Notwendiges Werkzeug zur Anbringung der Paneele legt Yuma nicht bei. Hier muss man den passenden Sechskantschlüssel parat haben.

Im Anschluss befestigt man noch den Hoymiles-Wechselrichter an der Unterseite des Solarpaneels. Idealerweise stellt man das Paneel hierfür auf einem Tisch auf. So kommt man leicht an die Unterseite heran. Auch die Anbringung des Wechselrichters kann von einer Person durchgeführt werden. Danach verbindet man noch die DC-Kabel von Wechselrichter und Paneel und den mitgelieferten Schuko- beziehungsweise Wielandstecker – schon ist das erste Modul einsatzbereit.

In unserem Fall muss das Paneel auf eine Gartenhütte. Wer stark genug ist, kann die rund 22 Kilogramm von Paneel und Halterung allein stemmen. Natürlich geht es mit einer zweiten Person deutlich einfacher.

Installation

Für die Inbetriebnahme könnte man nun einfach den Schukostecker in die nächstgelegene Steckdose stecken – schon geht es los mit der Stromproduktion. Wer aber wissen will, welchen Ertrag die Anlage liefert, der benötigt einen Zwischenstecker mit Stromzähler. Auf Empfehlung von Yuma haben wir das Modell von Mystrom bestellt. Es ist zu iOS (inklusive Homekit) und Android kompatibel. Die Einrichtung erfolgt per Scan eines QR-Codes am Stecker und anschließender Eingabe des WLAN-Passworts. Dann muss nur noch der Zwischenstecker in die Dose.

Vorteile des Mystrom-Zwischensteckers:

  • bietet speziell für Balkonkraftwerke Diagramme mit Tagesertrag
  • lässt sich nach Sonnenaufgang beziehungsweise Sonnenuntergrang einschalten
  • zeigt Ersparnis pro kWh
  • Apple Homekit-kompatibel

Yuma Flat im Test: Sehr gutes Balkonkraftwerk für Einsteiger (2)

Wir nutzen die Auswertung und Steuerung durch den smarten Mystrom-Zwischenstecker mit App Bild: TechStage.de

Langzeittest

Unser Testgerät ist nach Süd-Ost ausgerichtet und bekommt täglich ab etwa 10 bis 18 Uhr Sonnenlicht. Seit dem stark verregneten Bayern-April hatten wir mit einem Paneel einen Tagesertrag von durchschnittlich 1 kWh (Stand: Mai 2023). Das sind bei unserem aktuellen Arbeitspreis etwa 40 Cent Ersparnis am Tag. Rechnen wir das mit zwei Paneelen, kommen wir auf 80 Cent am Tag oder 192 Euro in den Monaten März bis Oktober bei 2 kWh pro Tag. In dieser Zeit haben wir in unserer Testumgebung die meiste Sonne. Sicherlich wird unser Ertrag in den Sommermonaten deutlich höher ausfallen, aber 2 kWh pro Tag dürften ein guter Durchschnittswert sein.

Somit wäre unsere Lösung in etwa vier Jahren abbezahlt. Bei den Garantieversprechen von 12 Jahren auf den Wechselrichter und 25 Jahren auf die Paneele also ein finanziell interessanter Deal. Wer einen geringeren Arbeitspreis bei seinem Stromanbieter hat, muss freilich anders rechnen.

Wichtig bei der ganzen Rechnerei: Der Strom muss aktiv vom Nutzer umgesetzt werden. Alles, was als Überschuss produziert wird, schenkt man dem Netzbetreiber. Wer nichts verschenken will, sollte eine Powerstation als Zwischenspeicher nutzen. Eine Übersicht geben wir etwa in unserer Bestenliste Top 10: Leistungsstarke Powerstations oder in unserem Ratgeber zum Thema Notstromversorgung: Darum gehört eine Powerstation in jeden Haushalt.

Preis

Yuma verkauft Komplett-Sets mit Service. Und hier bietet das Unternehmen laut unserer Recherche Bestpreise. Die überarbeitete Version des Sets ist aktuell für 339 Euro verfügbar und ist damit günstiger als vergleichbare Anbieter wie Priwatt und Anker. Auch weitere Sets für Balkon, Flachdach oder Fassade können günstig auf der Website von Yuma erworben werden.

Wer die Komponenten einzeln kauft, kommt gegebenenfalls günstiger weg. Gerade bei Halterungen ist allerdings Vorsicht geboten, wie auch unser Beitrag Solarpanels für Balkonkraftwerke aufstellen und befestigen zeigt.

Eine Übersicht von Balkonkraftwerk-Komplett-Sets zeigt unser Preisvergleich:

Balkonkraftwerk anmelden, oder nicht?

Das Thema Anmeldung ist bei Balkonkraftwerken nicht tot zubekommen. Laut Handbuch von Yuma soll man die Anlage im Martkstammdatenregister anmelden – das geht auch online. Laut Verbraucherzentrale ist das ein unnötiger bürokratischer Aufwand bei Anlagen unter 800 Watt für den Verbraucher (hier nachzulesen). Im schlimmsten Fall drohen hier aber Bußgelder bei Nichtanmeldung.

Fazit

Hilfreicher Kundenservice, gut bebilderte Bedienungsanleitung und einfach montierbare Komponenten: Die Balkonkraftwerk-Sets von Yuma überzeugen uns. Wer als Solar-Amateur eine schnelle Lösung für 1-2 kWh pro Tag sucht, sollte sich die Yuma-Sets ansehen. Sie bieten den Bestpreis der von uns recherchierten Komplett-Sets.

Yuma Flat im Test: Sehr gutes Balkonkraftwerk für Einsteiger (2024)
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Author: Terence Hammes MD

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